Unternehmensgeschichte

Tradition seit 1731

OeTTINGER. Weil Gutes nicht teuer sein muss.

Von der kleinen Brauereigaststätte hin zum Global Player.
Nachdenklich blickt Seniorchefin Ingrid Kollmar in die Ferne. Was OeTTINGER für sie bedeute? Das könne sie beim besten Willen nicht in drei Worte fassen. Warum? „Ganz einfach“, sagt Ingrid Kollmar, „weil OeTTINGER mein Leben ist.“ Seit fast 300 Jahren brauen die Kollmars und ihre Vorfahren, die Höhenbergers, Bier. Mittlerweile gibt es neben dem Bier auch Alkoholfreies. Und mittlerweile steht bereits die 13. Familiengeneration in den Startlöchern.

1731

Die Geschichte von OeTTINGER GETRÄNKE beginnt 1731 im heutigen Braugasthof Forstquell Brauerei im bayerischen Fürnheim am Hesselberg. Eine Ahnen­galerie, viele Fotos und zahlreiche urtümliche Brauuten­silien zeugen von der bewegten Vergangen­heit der Familie. Und auch noch Jahrhunderte später brauen die Kollmars hier ganz traditionell – im kupfernen Sudkessel inmitten der urigen Erlebnis­gaststätte.

Historisches Foto: Eine der ersten noch existierenden Aufnahmen der „Brauerei von Friedrich Höhenberger“ um 1920.

1912 heiratet Georg Friedrich Höhenberger Margaretha Karolina. Sie ist die Frau in Schwarz mit Strauß in der ersten Reihe, er steht rechts daneben.

1956

Im Gegensatz zu vielen anderen Brauereien, die über umfangreichen Immobilien­besitz, also eigene Gaststätten verfügen und dadurch ihren Bierabsatz sichern und ausweiten können, fehlt es der Fürnheimer Brauerfamilie bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts schlichtweg an ausreichend finanziellen Mitteln, um zu wachsen.

1956 jedoch gelingt es Otto und seinem Sohn Günther Kollmar, im wenige Kilometer entfernten Oettingen die ehemals fürstliche Genossen­schafts­brauerei zu erwerben. Zusammen mit zunächst acht Mitarbeitern brauen die Kollmars erstmals im größeren Stil und zwar rund 5.000 Hektoliter (50.000 Kästen) feinstes OeTTINGER Bier pro Jahr.

Hedwig und Otto Kollmar in Fürnheim. Hedwig, geborene Höhenberger, brachte die Brauereiwirtschaft mit in die Ehe.

Günther Kollmar, Hedwigs und Ottos zweitgeborener Sohn und Erbe, 1956 vor den ersten Kollmarschen Fässern OeTTINGER.

1970

Als in Deutschland Mitte der 70er an den Stadt- und Dorfrändern immer mehr großflächige Verbraucher­märkte entstehen, hat Otto die Geschicke der OeTTINGER Brauerei bereits an seinen Sohn Günther übergeben. Doch Günther Kollmar ist nicht nur Brauer mit Leib und Seele, sondern vor allem ein unange­passter Visionär. Schnell erkennt er die Chance, die die neuartige Supermarkt-Infrastruktur bietet: Bierverkauf jenseits der bei allen anderen Brauereien etablierten Vertriebs­schiene „Gastro­nomie“ – Bier für den privaten Konsum daheim! Doch dafür muss das Bier nicht nur hervorragend schmecken, sondern auch preiswerter sein als in der Gastronomie.

Günther Kollmar optimiert alle Betriebs­abläufe. Dank modernster Brau- und Abfüll­anlagen, durch Skaleneffekte beim Einkauf und den konse­quenten Verzicht auf Werbung und Sponsoring gelingt es der OeTTINGER Brauerei, deutlich günstiger zu produzieren, als die Wett­bewer­ber. Um auch die Kosten für Zwischen­händler zu sparen, setzt Günther Kollmar auf den Direkt­vertrieb der Getränke und baut dafür eine eigene Lkw-Flotte auf.

Das OeTTINGER Konzept ist geboren: Beste Qualität zum fairen Preis.

Günther Kollmar in seinem Element: inmitten von OeTTINGER Bieren an einer laufenden Abfüllanlage.

Günther Kollmar (l.) mit Tochter Pia und dem Günthers Ottl – Verkörperung des „Oettinger Originals“ und über Jahre hinweg Hauptmotiv unserer Bieretiketten.

1989

OeTTINGER wächst. 1989 nimmt in Oettingen eine zweite, eine am Reißbrett geplante und auf höchstmögliche Effizienz und Nachhaltigkeit hin ausgerichtete Brauerei den Betrieb auf. Über eine Strecke von 3,6 Kilometern verbindet beide Standorte noch heute eine unterirdische Bierpipeline.

Wo genau unsere Bierpipeline verläuft, verraten wir nicht. Aus Sicherheitsgründen. ;)

2003

Den größten Wachstums­schub erfährt OeTTINGER mit der Einführung des Dosenpfands: Als preiswerte Alternative steigen viele Konsumen­ten von Bier in der Dose auf Bier in der Mehrweg-Flasche von OeTTINGER um. Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, brauchen die Kollmars eine zusätzliche Produktions­stätte und entscheiden sich für die Brauerei Mönchen­gladbach in Nordrhein-Westfalen.

Die mitüber­nommenen Dosen­abfüll­linien geben den Anlass, den Schritt ins Ausland zu wagen: Um die Anlagen auszulasten, füllen sie OeTTINGER kurzerhand in Dosen für den Export.

OeTTINGER entwickelt sich zur Nummer 1 und bleibt für einige Zeit Deutschlands größte und erfolg­reichste Biermarke.

Wir machen aus der Not eine Tugend: Die Einführung des Dosenpfands in Deutschland gibt 2003 den Startschuss für unser Exportgeschäft.

Seit Jahren eine feste Größe in Nordrhein-Westfalen: Unser OeTTINGER Standort in Mönchengladbach.

2009

Die Wunderjahre sind vorbei. Der Bierkonsum in Deutschland sinkt und sinkt. Immer mehr sind besonders preiswerte Getränke gefragt. Günstige Handelsmarken erleben einen Boom. Die auf Effizienz getrimmte OeTTINGER Brauerei ergreift die Chance zur Vollauslastung ihrer Anlagen und wird Produktions­partner zahlreicher Handelsketten. Mit Erfolg. OeTTINGER vergrößert sich ein weiteres Mal und erwirbt die Brauerei Braunschweig in Niedersachsen.

Mit dem strategischen Erwerb der Brauerei Braunschweig sind wir nun deutschlandweit regional aufgestellt.

2013

2013 stirbt der Visionär Günther Kollmar. Doch OeTTINGER bleibt nach wie vor ein familiengeführtes Unternehmen. Pia Kollmar, seine Tochter, übernimmt das Ruder und entwickelt entgegen vieler Widerstände die Brauerei zum flexibel agierenden und facettenreichen Getränkehersteller.

Chefin von OeTTINGER GETRÄNKE: Pia Kollmar mit ihrer Mutter Ingrid.

Heute

Jährlich füllen wir ca. zwei Milliarden Flaschen und Dosen mit Bier, Biermix und innovativen Erfrischungsgetränken und vertreiben sie rund um den Globus.

An den drei Standorten Oettingen in Bayern, Mönchengladbach in Nordrhein-Westfalen und Braunschweig in Niedersachsen produzieren unsere über 800 Mitarbeitenden deutschlandweit regional und nachhaltig.
Und nach wie vor steht OeTTINGER GETRÄNKE für eines ganz besonders: Für beste Qualität zum fairen Preis.

Das ist das Vermächtnis der Familie Kollmar, das sie seit 300 Jahren bewahrt und das Pia Kollmar in die Zukunft führen will: „Ich kann gar nicht anders“, sagt sie und schmunzelt. „OeTTINGER ist nicht nur mein Leben. OeTTINGER ist meine DNA.“

Mehr als nur Bier: Faire OeTTINGER Vielfalt im Jahr 2024.